Tierschutz auf Reisen
Was gibt es zu beachten?
Besonders tierliebe Reisende möchten natürlich gerne an ihren Zielorten auch besonders viel Kontakt mit der heimischen Fauna haben. Egal ob sie als Touristen oder als Freiwillige, im Working Holiday oder als Sprachschüler unterwegs sind, viele suchen sich ihr Reiseziel extra wegen der lokalen Tierwelt aus.
Für die Tiere oder für Instagram?
Unser beliebtes Meeresschildkröten-Projekt in Costa Rica formuliert es ganz treffend: „Leiste Freiwilligenarbeit, weil du den Tieren helfen möchtest. Nicht weil du ein tolles Selfie mit den Tieren haben willst.“
Genau so denken wir bei South America Inside. Klar kommen bei Freiwilligenarbeit mit Tieren auch tolle Fotos heraus, und daran ist auch nichts auszusetzen. Dieser Aspekt sollte aber nicht die Motivation für deine Freiwilligenarbeit sein.
Denn so ist es allerdings leider bei vielen Auslandsreisen, die im Grunde genommen ein trauriges Bild abgeben: Seien es Ritte auf Elefanten in Thailand, auf Kamelen in Ägypten oder auf Eseln auf Santorini. Die Esel sollen eigentlich nur 20% ihres eigenen Gewichtes Tragen also etwa 50 kg, aber oft findet man Touristen von 100 kg und mehr auf ihren Rücken. Nicht viel besser ergeht es vielen Kutschpferden an beliebten Touristenorten. Auch Schwimmen mit Delfinen, eine Schlange um den Hals in Brasilien oder einen Papagei auf der Schulter am Karibikstrand sind bei Touristen sehr beliebt – aber keines der Tiere, das auf so einem Foto landet, würde irgendetwas davon in freier Wildbahn freiwillig machen.
Die Don´ts wahrer Tierfreunde
„Ich war in Mexiko mit Rochen schwimmen! Und ganz süße kleine Schildkrötis streicheln! Und am Pool im Hotel saß ein total toller bunter Papagei auf einer Stange, der hat uns jeden Tag begrüßt und er konnte sogar Englisch!“
„Ich habe eine Lama-Wanderung auf dem Inka-Trail gemacht und dabei das Lama geführt“
„Ich habe eine total tolle Delfin-Show gesehen, krass was die alles machen!“
Solche und ähnliche Schwärmereien hört man nach jeder Feriensaison. Mal darüber nachgedacht, was die Delfine, Rochen, Schildkröten, Papageien, Lamas, Esel, Pferde, etc. davon halten?
Für die allermeisten Tiere ist Auslauf und Abstand zu Menschen ungeheuer wichtig, um keine psychischen Schäden und Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln.
- Zoos und Wildparks in aller Welt sind daher für uns ein No-Go. In keinem noch so weitläufigen Gehege haben die Tiere den Auslauf, den sie wirklich benötigen. Viele haben in freier Wildbahn einen Lebensraum von vielen Quadratkilometern. Als unser aller „Auslauf“ in der Coronazeit stark eingeschränkt wurde, konnten wir uns ein ganz klein wenig vorstellen, wie es solchen Tieren geht. Von Zugvögeln und Meeressäugern, die hunderte oder sogar tausende Kilometer zurücklegen, ganz zu schweigen. Das führt uns zum zweiten No-Go:
- Tiershows, seien es Delfinshows, Zirkusvorstellungen, Tierkämpfe jeder Art oder Schlangenbeschwörer auf der Straße – kein Tier macht solche Kunststückchen aus freien Stücken. Und: Vor der und nach der Show werden auch diese Tiere nicht artgerecht gehalten.
- Nicht artgerecht ist es auch, mit wilden Tieren zu kuscheln, und seien sie noch so niedlich. So etwas tun nur domestizierte Tiere. Von süßen Löwenbabys oder anderen Fellknäueln mit Knopfaugen, die eigentlich in die Savanne oder den Dschungel gehören, solltest du also um der Tiere willen lieber die Finger lassen.
Wie machst du es richtig?
Und wie bekomme ich artgerechte Wildlife-Erlebnisse, fragen sich dann viele. Es gibt tatsächlich eine ganze Menge sehr guter Optionen für echte Tierfreunde. Die Zauberformel heißt: NICHT STÖREN!
Bei Birdwatching-Touren beobachtest du die Vögel von Weitem, mit Fernglas, in ihrem natürlichen Habitat. Das ist ähnlich wie bei einer gut gemachten Safari: Tierfreundliche Safaris erkennt man daran, dass sie die Tiere nicht stören, nicht füttern nicht verfolgen, nicht hetzen.
Respektvoller Abstand und Staunen von Weitem schmälern das Naturerlebnis nicht, im Gegenteil: Es zeigt dir die Tiere, wie sie wirklich sind, wenn niemand sie stresst, egal ob bei der klassischen Safari zu „the Big 5“ in Afrika, Pumas in Patagonien, Affen im Amazonasgebiet oder Delfine in der Karibik.
Freiwilligenarbeit in gut organisierten Tierschutzprojekten ist eine tolle Möglichkeit, sich aktiv für den Tierschutz einzusetzen. Hier kannst du etwas für notleidende Tiere zu tun, ihnen (teilweise) auch nah kommen und ihr natürliches Habitat kennen zu lernen. Besonderes Herz zeigen hier Freiwillige, die sich um Tiere kümmern, die schwere Traumas erlebten, verletzt sind oder misshandelt wurden.
Worauf achten wir?
Wir bei South America Inside suchen unsere Tierprojekte sorgfältig aus. Bei Tierschutzprojekten wie z.B. Auffangstationen für Wildtiere, Tierheimen für Strassenhunde/-katzen oder Meeresschildkrötenprojekte achten wir darauf, dass:
- Die Auswilderung (Wildtiere) bzw. Adoption (Haustiere) das oberste Ziel ist.
- Nur Tiere im Projekt verbleiben, die schon so traumatiesiert oder verletzt dort ankamen, dass sie nicht mehr ausgewildert oder vermittelt werden können.
- Die Tiere, die im Projekt verbleiben, so artgerecht wie möglich gehalten werden: Mit so viel Platz wie möglich, einer natürlichen Umgebung, ausgewogene Ernährung, wenig Kontakt zu den Menschen (es sei denn es handelt sich um kuschelbedürftige ehemalige Haustiere).
Die beste Methode, um das fortlaufend sicherzustellen, sind die wertvollen Erfahrungsberichte unserer Volunteers. Seit fast 20 Jahren berichten uns unsere Freiwilligen von ihren Erfahrungen in unseren Tierschutzprojekten in ganz Lateinamerika. Sollte etwas im Projekt „nicht stimmen“ und das Tierwohl nicht an allererster Stelle stehen, schreiten wir ein.
Wenn du ein tierlieber Mensch bist und gerne notleidenden Tieren helfen oder bedrohte Tiere schützen möchtest, schau dir unsere vielfältigen Tierschutzprojekte in Lateinamerika an.
Gerne helfen wir dir, das passende Freiwilligenprojekt an deinem Traumreiseziel zu finden. Kontaktiere uns einfach!