Ethik & Respekt
Die richtige Einstellung für unsere Sozialprojekte
Als Freiwillige/r in einem unserer sozialen Projekte wirst du im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen aus einem anderen Kulturkreis konfroniert, oftmals sogar aus schwierigen familiären Verhältnissen.
Für die Teilnahme an dieser Art von Freiwilligenarbeit setzen wir zwar kein Studium der Erziehung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder eine Ausbildung in diesen oder ähnlichen Bereichen voraus, aber du solltest dir über die große Verantwortung, die du übernimmst, bewusst sein. Wer sich für Freiwilligenarbeit im Ausland entscheidet, möchte nicht nur die Welt sehen, denn das kann man auch als Tourist. Sondern auch etwas Gutes tun und dabei positive Spuren im Gastland hinterlassen. Es ist immer wichtig, sich auf Land, Leute und Kultur des Gastlandes einzulassen. Niemanden belehren, nicht herumpoltern, sondern Know How an richtiger Stelle einbringen und vor Allem auch selbst von der anderen Kultur lernen. Austausch. Respekt. Das gilt für alle unsere Projekte, seien es Umwelt-, Tierschutz-, Bau-, Sozial- oder andere Projekte.
Vor allem aber bei Freiwilligenarbeit mit Menschen ist es wichtig, sich das besonders bewusst zu machen. Denn, abgesehen davon, dass man immer und überall allen Menschen mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen sollte, sind die Menschen, für die unsere sozialen Hilfsprojekte gedacht sind, nicht zum Spaß dort. Viele haben Schlimmes erlebt, einige sind traumatisiert oder haben auf Grund schlechter Erfahrungen große Schwierigkeiten, wieder Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen.
Deswegen suchen wir für unsere sozialen Projekte Freiwillige, die nicht nur sehr geduldig, tolerant und rücksichtsvoll, sondern auch besonders verantwortungs- und pflichtbewusst sind. Die Menschen in den Sozialprojekten, und dabei vor allem die Kinder, müssen sicher wissen, dass sie sich 100% auf dich verlassen können. Dass du nicht eines Tages einfach nicht erscheinst, weil der Surftrip zum Strand so verlockend oder die Nacht zu lang war.
Darüber hinaus brauchen wir für Sozial- und Kinderprojekte Freiwillige, die sich kreativ einbringen und dabei motiviert das Mögliche möglich machen, aber das Unmögliche nicht unbedingt herbeizaubern wollen. Was für dich vielleicht wie ein kleiner Schritt aussieht, kann für ein Kind aus schwierigen sozialen Verhältnissen ein ganz großer Wurf sein. Aber auch aufgrund der sehr begrenzten finanziellen Mittel vieler Projekte kommt man manchmal nur in kleinen Schritten voran. Dann sind Eigenmotivation, Kreativität und eine gute Portion Proaktivität gefragt, um aus wenig viel zu machen.
Wir setzen nicht voraus, dass du dich professionell mit Erziehung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder verschiedenen Therapien auskennst. Aber es gibt ein paar Dinge, die wir verlangen müssen, um dir andere Menschen anvertrauen zu können: Bei Projekten, wo ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt wird, muss es tadellos sein. Und: Alle im Projekt müssen sich an die Regeln halten. Kinder, Eltern, Mitarbeitende und Freiwillige.
Ein großes Problem vieler Kinder in unseren Freiwilligenprojekten ist, dass sie aus Umgebungen kommen, in denen es Regeln entweder gar nicht erst gibt (da herrscht oft das Recht des Stärkeren) oder sie gebrochen wurden. Um solche Kinder an ein „normales“ Leben zu gewöhnen, müssen sie den Wert von Regeln neu erlernen. Das heißt: Keine Ausnahmen, auch nicht für Leute aus „einer anderen Welt“. Bitte sei dir bewusst, dass du als Freiwillige/r immer auch eine wichtige Vorbildfunktion hast.
Bei allem Vertrauen, dass du hoffentlich gewinnen kannst: Eine gewisse erzieherische Grunddistanz sollte bei Kindern bleiben. Davon abgesehen, dass man keine „Lieblingskinder“ haben sollte und alle die gleiche Aufmerksamkeit verdienen, ist auch zu viel Nähe nicht gut, weder bei Kindern, noch bei Erwachsenen. Denn: Du wirst irgendwann abreisen und sie bleiben dann zurück. Die Idee beim Freiwilligendienst ist es, Spuren zu hinterlassen, keine großen Lücken.
Wenn dich all das motiviert und anspornt, für Menschen in schwierigen Situationen dein Bestes zu geben, bist du bei unseren Freiwilligenprojekten im Sozialbereich an der richtigen Stelle. Ethik & Respekt first, Spaß & Erlebnis second, beides zusammen beschert dir einen unbezahlbaren Blick über den Tellerrrand.
Bei Fragen melde dich gerne bei uns, wir finden das richtige Projekt für dich!