Marianas Erfahrensbericht aus Peru

Freiwilligenarbeit

Tierschutz / Peru

Juli 2017

Nach dem Abitur war für mich klar, dass ich gerne ins Ausland möchte. Am besten nach Südamerika um mein Spanisch zu festigen. Nachdem ich im Januar eine Zusage für eine Ausbildung bekommen hatte, wollte ich so schnell wie möglich ins Ausland. Zuerst hatte ich keinen konkreten Plan welches Land oder welches Projekt ich besuchen wollte, aber mit South America Inside hab ich schnell das Richtige für mich entdeckt.

Tierschutz in Peru sollte es sein, ein Land mit großer Biodiversität. Bereits einen Monat später konnte ich zu meinem Abenteuer aufbrechen. Mitten in der Stadt Cusco, der Hauptstadt der Inka, habe ich wundervolle 5 Monate in einem kleinen Zoo gearbeitet. In dieser Zeit habe ich Land und Leute kennen und lieben gelernt.

Zuerst sei gesagt, dass ein Zwischenaufenthalt am Flughafen in Lima von zwei Stunden etwas knapp werden kann. In dieser Zeit musste ich nämlich zur Einreisestelle, mein Gepäck abholen, dieses noch einmal checken lassen, das Terminal verlassen und zum Check-in wieder betreten, mein Gepäck abgeben und selbst noch zum Securitycheck und war ganze 5 Minuten vor Boarding für den Flug nach Cusco am Gate. Das aber auch nur, da ich dem Personal beim Check-in Bescheid gegeben hatte, dass ich spät dran bin und ich so nicht anstehen musste. Aber nachdem die lange und anstrengende Reise geschafft war, wurde ich von zwei sehr netten Damen am Flughafen abgeholt und zu meiner Gastfamilie gebracht. Den ersten Tag durfte ich mich noch ausruhen, um mich erst einmal an die Höhe zu gewöhnen, denn in knapp 3.500 Metern Höhe kommt man schonmal außer Atem, selbst wenn man eigentlich gar nichts macht. Am nächsten Tag wurde ich dann zu meinem Projekt im Zoo begleitet, der nur 3 Gehminuten entfernt war. Am Nachmittag bekam ich dann eine kleine Stadtführung um die wichtigsten Orte schon einmal zu kennen. Ich hatte mich eigentlich gegen einen Sprachkurs entschieden, aber während der ersten Wochen merkte ich, dass ich zwar fast alles verstehen konnte, mit dem Sprechen allerdings noch Probleme hatte. Deswegen habe ich auch noch einen 3-wöchigen Spanischkurs besucht, der mir ungemein geholfen hat.

Doch nun erstmal zum Projekt. Der Zoo ist ziemlich klein, wohl auch deswegen gibt es nicht so schrecklich viele Besucher, weil die Meisten einfach nicht wissen, dass es dort einen Zoo gibt. Da der Zoo aber wie gesagt sehr klein ist, hat das auch zur Folge, dass die Gehege der Tiere zu klein sind. Das war auch einer der Punkte, die den Besuchern auffiel. Aber wenn mich jemand darauf ansprach, konnte ich sie beruhigen, denn der Zoo soll dieses Jahr noch aus der Stadt weiter nach draußen verlegt werden mit ausreichen Platz für die Tiere. Außerdem kümmert man sich hier sehr liebevoll und gut um sie. Die Tiere, die es im Zoo gibt, sind alle in Peru zu finden, so wie z. B. der Kondor, die Bären, Papageien, uvm.

Es gibt auch ein Lama, das frei herumläuft, aber auch wenn alle mir erzählen wollten, dass Lamas normalerweise nicht Spucken, weil sie ja domestiziert sind, dieses spuckt! Zu meinen Tätigkeiten gehörte es die Futternäpfe und Tabletts zu waschen, Obst für die Tiere zu schneiden und Gehege zu reinigen. Das Obst wird alle zwei Tage frisch geliefert und hat sehr gute Qualität, sodass auch die Mitarbeiter problemlos davon essen können. An einem normalen Arbeitstag habe ich ungefähr 4 Stunden gearbeitet. Zuerst wurden alle Tiere die über Nacht im beheizten Arbeitsraum übernachtet hatten wieder in ihre Gehege gebracht, dazu gehörten auch die rund 18 Schildkröten und ein Iguana. Danach wurden die Näpfe und auch die meisten Gehege gereinigt. Wenn das soweit erledigt war, habe ich das Essen für die Tiere vorbereitet und verteilt. Wenn dann noch Zeit war, wurden die Wege im Zoo gefegt, Wäsche, die in einigen Gehegen für die Tiere zum Verkriechen liegt, gewaschen, oder kleinere Reparaturen vorgenommen. Besonders die Affen wurden ziemlich verwöhnt, da gab es dann schonmal ein paar Nüsse oder Kekse zum Naschen. Die Kekse haben wir selbst aus Mehl aus Quinoa und vielen Vitaminen gebacken.

Normalerweise bleiben die Freiwilligen in diesem Projekt nicht so lange wie ich, meistens nur 1-2 Wochen. Deswegen hatte ich später auch eine besondere Stellung und viel Verantwortung. Die Leiterin des Zoos hat sich sehr auf mich verlassen, sodass sie auch mal für ein paar Stunden den Zoo verlassen konnte. Außerdem übertrug sie mir auch die Aufgabe die neuen Freiwilligen einzuweisen und ihnen zu helfen. Das lag aber auch daran, dass die meisten Mitarbeiter im Zoo kein Englisch und viele Freiwilligen, besonders die Amerikaner, kein Spanisch sprechen konnten.

Eine der bedauerlichen Dinge in meinem Projekt war allerdings, dass es in den letzten Monaten zu viele Freiwillige gab. Das liegt allerdings daran, dass ab Juni die Hauptsaison im Tourismus anfängt und sich die anderen Organisationen nicht ausreichend mit der Direktorin absprechen. Außerdem schien es ihnen egal zu sein, wie viele Freiwillige sie auf einmal im Projekt haben. Mit vier Freiwilligen kann man im Zoo immer noch gut arbeiten, aber mit mehreren wird es schwieriger, da es einfach nicht so viel Arbeit gibt. Zu Spitzenzeiten waren wir acht Freiwillige, plus das Personal, das sowieso im Zoo arbeitet. Deswegen konnte ich es nicht ganz verstehen, warum diese Organisationen ihrer Freiwilligen überhaupt für dieses Projekt übermitteln, da sie es so gar nicht genießen konnten und sich langweilen durften, weil es nichts zu tun gab. South America Inside hat dieses Problem nicht und die Leiterin des Zoos wusste auch immer genau Bescheid, wann, wie viele, für wie lange kommen, mit anderen Organisationen war es meistens eine Überraschung.
Peru und besonders Cusco haben mir sehr gefallen. Während meiner Zeit habe ich viele schöne Dinge erlebt und tolle Orte besucht, wie z. B. Machu Picchu, den Mariana2Titikakasee und auch im Dschungel war ich. In die Wüste Perus habe ich es dann leider doch nicht geschafft. Meine Gastfamilie war sehr herzlich und ich kann mit Stolz behaupten, dass ich jetzt auch eine Familie in Peru habe. Natürlich habe ich in meiner Zeit auch viele Menschen getroffen und Freunde gefunden, nicht nur unter anderen Volunteers, sondern auch den Cusqueños. Als kleiner Tipp, im Zentrum gibt es eine Sprachschule, die hauptsächlich Deutsch- und Spanischkurse anbietet, aber zu den Veranstaltungen wie beispielsweise Kinovorstellungen oder die Gesellschaftsabende mit Spielen, Karaoke und Sonstigem kann man auch so gehen, ohne in der Schule angemeldet zu sein. So können die Peruaner ihr Deutsch verbessern und die Deutschen ihr Spanisch und Kontakte knüpfen kann man dabei auch ganz leicht. Peru ist ein sehr gastfreundliches Land, so wie eigentlich fast alle in Lateinamerika. Die Menschen sind sehr freundlich aber auch sehr höflich. Man muss ein wenig aufpassen, was man sagt und Schimpfwörter wird man nur äußerst selten von einem Peruaner hören, da sie wirklich ungerne Fluchen, das gilt auch für die Jugendlichen.Ich kann dieses Land für einen Freiwilligendienst empfehlen, da ich eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht habe. Auch das Projekt ist bis auf ein paar Kleinigkeiten wirklich empfehlenswert. Ich habe mich auf jeden Fall sehr Wohl und gut betreut gefühlt und so sehr spannende, schöne Monate im Herzen des alten Inkareichs verbracht.

Zum Abschluss möchte ich mich auch noch für die tolle Organisation von South America Inside bedanken. Ich wurde zu jeder Zeit sehr nett und auch zufriedenstellend beraten und bei Fragen oder Problemen unterstützt.

Danke an South America Inside!

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