Meereschildkröten und Regenwald schützen

Projektinfo

Dieses Freiwilligenprogramm konzentriert sich auf den Schutz von Meeresschildkröten und des Regenwaldes sowie auf regionale Gemeindearbeit. Die Mission besteht darin, durch Umweltschutzmassnahmen und Bildung Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft aufzubauen, damit die Gemeinden langfristig im Einklang mit der Natur leben können und die natürlichen Ressourcen nutzen anstatt sie zu zerstören. Die Projektleiter verfügen über jahrelange Erfahrung in der Erforschung des tropischen Regenwaldes und im Meeresschutz. Der Standort des Projekts ist das vielfältige und sehr fragile Ökosystem der einzigartigen Halbinsel Galera San Francisco in der Provinz Esmeraldas an der Nordküste Ecuadors. Dieses Gebiet ist Teil des biodiversen Hotspots Chocó-Darien-Magdalena. Dies ist eine absolute Oase für die lokale Flora und Fauna. Hier befinden sich die letzten Überreste des tropischen Regenwaldes direkt am Meer in Ecuador. Die Lebensräume reichen von Mangroven, Flussmündungen, Felsriffen, Korallenbeständen bis hin zu feuchten und trockenen Tropenwäldern mit hoher Artenvielfalt.

Allerdings sind diese Ökosysteme durch Überfischung, Garnelenfarmen, Lebensraumzerstörung, Abholzung, Umweltverschmutzung und unkontrollierte Entwicklung bedroht. Die lokale Bevölkerung ist für ihren Lebensunterhalt stark auf natürliche Ressourcen angewiesen. Fischerei, Land- und Forstwirtschaft sind die Haupteinnahmequellen. Zu den Exportgütern dieser Gegend zählen Holz, Kakao, Garnelen usw.

Durch Umweltbildung in örtlichen Schulen und Gemeinden schärft das Projekt das Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, unseren Planeten zu respektieren und die Wälder und Strände zu schützen. In den letzten Jahren hat das Freiwilligenprojekt Initiativen wie regenerative Landwirtschaft, Schutz und Rettung von Meeresschildkröten, Biokonstruktion, Wiederherstellung des Wissens der Vorfahren, Ökotourismus und Kunsthandwerk erfolgreich vorangetrieben.

Freiwillige, die in diesem Projekt in Ecuador mitarbeiten, haben die einmalige Gelegenheit, sich in vielfältigen Aufgaben zu engagieren.

Denn das Projekt verfolgt ein umfassendes Konzept in drei verschiedenen Bereichen:
1. Meeresschutz
2. Umwelterziehung
3. Regenerative Landwirtschaft

Im Bereich Meeresschutz liegt der Schwerpunkt ganz klar auf den Meereschildkröten, die an die Strände in der Provinz Esmeraldas kommen, um zu nisten. Dieses Gebiet wurde bereits 2008 zum ersten kontinentalen Meeresschutzgebiet Ecuadors erklärt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die immense Artenvielfalt dieser Region mit der der Galapagos-Inseln vergleichbar ist.

In der Umwelterziehung besteht die oberste Priorität darin, zukünftige Generationen über die Dringlichkeit des Naturschutzes aufzuklären. Mittels Workshops und Aktivitäten mit praktischem Bezug zur Natur werden Kinder und Erwachsene im Umweltschutz geschult. Dadruch wird ihre Bildung bereichert und ihre Lebenschancen verbessert.

Ein weiteres Hauptanliegen des Projekts ist der Erhalt der letzten tropischen Regenwaldstücke an der Küste Ecuadors. Diese Gegend weist eine faszinierende Flora und Fauna auf, doch der Regenwald wird rasch zerstört, um Platz für Viehzucht und Landwirtschaft zu schaffen. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, fördert das Freiwilligenprojekt regenerative Landwirtschaft und Permakultur in lokalen Gemeinden der Region.

Aufgaben

Freiwillige können umfassende Kenntnisse im Schutz von Meeresschildkröten erwerben. Sie werden dabei helfen, relevante Informationen über nistende Meeresschildkröten zu sammeln, audiovisuelles Material zu beschaffen, die Größe der Spuren der Meeresschildkröten zu identifizieren und zu messen und, last but not least, das Nest zu schützen. Die Nester der Meeresschildkröten werden georeferenziert, um den Standort zu registrieren. Die Art und das Legedatum müssen aufgezeichnet werden, um das voraussichtliche Schlupfdatum zu berechnen. Befindet sich das Nest an einem offensichtlich schlechten Ort, an dem die Jungtiere keine Überlebenschancen haben, muss das Nest in die sichere Brutstation verlegt werden.

Die Hochsaison für Meeresschildkröten beginnt im Juni und dauert bis Dezember, während die ersten Babyschildkröten Ende August zu schlüpfen beginnen. Die Überwachung der Strände auf nistende Meeresschildkröten ist wirklich aufregend und ein wahrhaftig einzigartiges Erlebnis.

Freiwillige helfen auch bei der Kontrolle bestehender Nester, da die Nester überprüft und bis zur Geburt der Jungtiere überwacht werden müssen. Wenn sich der Sand im mittleren Teil des Nestes zu senken beginnt, schlüpfen die Jungtiere nach oben und können jederzeit ans Tageslicht kommen. Dies erfordert große Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass die Jungtiere sicher das Meer erreichen. Sobald sie geschlüpft sind, ist es notwendig, die Gesamtzahl der neugeborenen Schildkröten zu erfassen. Dieser Moment ist etwas ganz Besonderes, erfordert aber auch Koordination, um wichtige Daten zu sammeln und aufzuzeichnen (Anzahl der Jungtiere, Fotos und Videos, den Baby Schildkröten mit einem Schnorchel zum Wasser folgen, um die Aufnahme unter Wasser fortzusetzen).

Plastiktüten und Geisternetze stellen eine große Bedrohung für Meeresschildkröten dar. Sie können Meeresmüll als Nahrung aufnehmen oder sich in Geisternetzen verfangen und dann ersticken. Es ist sehr wichtig, dass die Niststrände so sauber wie möglich sind, um die Auswirkungen auf Meeresschildkröten (und alle anderen Meeresarten) zu mildern. Freiwillige helfen beim Sammeln von Plastik und anderem Müll und beim Recyclingmanagement.

Hauptaktivitäten im Meeresschutz und Schutz der Meeresschildkröten:
• Strände von (Plastik-) Müll befreien
• Überwachung von Stränden, um Spuren erwachsener Schildkröten zu entdecken
• Identifizieren des genauen Neststandorts
• Nester mit natürlichen Materialien, z.B. Hölzer, Vegetation und Steine, sichern
• Die Nester überwachen, bis die Jungtiere das Meer erreichen

Bei der Arbeit im Regenwaldschutz werden Freiwillige hauptsächlich dabei unterstützen den Wildtierbestand mithilfe von Kamerafallen zu überwachen und bei der Regeneration geschädigter Ökosysteme mithelfen. Ein großer Teil der Feldarbeit wird in Agroforstgebieten oder in den umliegenden Wäldern (letzte Überreste dieses Ökosystems im Nordwestern von Ecuador) stattfinden. Die Wiederherstellung der Biodiversität und die Regeneration alten Waldbestandes durch Wiederaufforstung sind oberstes Ziel. Es werden viele pflanzenbezogene Tätigkeiten erledigt, wie z.B. Arbeiten in der Baumschule, Produktion von Setzlingen zur Sanierung degradierter Gebiete, tropische Gartenarbeit (Kakao und Tropenfrüchte), usw. Freiwillige können sehr viel über die richtigen Techniken zur Bodenregeneration lernen, denn dieser Aspekt ist von entscheidender Bedeutung, um den Einsatz giftiger Chemikalien bei der Produktion einzudämmen. In den Gemeinden werden Bildungsworkshops für jung und alt angeboten, um das Umweltbewusstsein zu stärken. Freiwillige helfen auch bei dieser wichtigen Aufgabe mit.

Freiwillige verbringen einen großen Teil ihrer Zeit mit der Feldarbeit. Aber jede biologische Arbeit erfordert auch die Dateneingabe und Datenanalyse. Darüber hinaus werden Freiwillige gebeten, bei Reinigungsarbeiten oder bei der Vorbereitung für die Feldarbeit mitzuhelfen. Um die Räumlichkeiten des Freiwilligenhauses und der Forschungsstation sauber und ordentlich zu halten, wird ebenfalls die Mithilfe der Freiwilligen erwartet.

Dieses Öko-Freiwilligenprogramm in Ecuador hält einige Highlights für dich bereit. Als Freiwilliger in diesem vielseitigen Projekt trägst du dazu bei, die in den umliegenden Wäldern und Agroforstgebieten vorkommende Wildtierpopulation mithilfe von Kamerafallen, durch Beobachtung (Ferngläser), Dschungelwanderungen, Nachtüberwachung usw. zu erfassen. Du wirst viel über die Wildtierarten des ecuadorianischen Chocó Gebietes in ihren natürlichen Lebensräumen lernen. Hierzu gehören auch die Meeresschildkröten die an den Stränden des Meeresschutzgebiets nisten sowie Hunderte Arten tropischer Vögel, Amphibien und Säugetiere!

Hinweis: Die Aufgaben können variieren. Sie hängen von Faktoren wie Anzahl an Freiwilligen, Jahreszeit, Wetter, aktuellem Bedarf des Projekts sowie der Eigenmotivation ab. Unter Umständen wird nicht jeder Freiwillige vollständig in alle genannten Aufgaben involviert sein.)

Unterkunft

Zu den Einrichtungen des Projekts gehören zwei verschiedene Forschungsstationen in der Nähe des Ozeans und des tropischen Regenwaldes. Das Projekt kann bis zu 20 Freiwillige und Wissenschaftler aufnehmen. Eine Station befindet sich am Galerita-Strand, einem wichtigen Nistplatz für Meeresschildkröten. Es ist von geschütztem Regenwald umgeben. Nur autorisierte Personen haben Zutritt zu diesem Bereich. Es ist ein sehr ruhiger Ort, ein idealer Nistplatz für Meeresschildkröten eben. An dieser Station befinden sich das Freiwilligenhaus und das Haus der Projektleiter. Das Freiwilligenhaus ist einfach, aber komfortabel aus Holz und Bambus gebaut und bietet einen tollen Blick auf den Regenwald. Zum Meer sind es nur wenige Gehminuten. Das Haus verfügt über fließendes Wasser, Strom und Internetanschluss. In einem separaten Haus befinden sich die Küche, das Esszimmer und der chill-out Bereich mit Hängematten und Stühlen.

Wir weisen darauf hin, dass die Station auch ein kleines Rettungszentrum für Straßenhunde betreibt. Es springen also immer auch einige Hunde um die Häuser.

Die zweite Forschungsstation liegt etwa 12 km südlich. Es handelt sich um eine Bambus-/Holzkonstruktion mit herrlichem Blick auf den Wald und den Pazifischen Ozean. Sie liegt mitten in einem Agroforstgebiet, in dem viele Früchte angebaut werden, die exotische Vögel (Tukane, Kolibris und Hunderte tropische Vogelarten) anlocken. Ein fantastischer Ort für „bird-watching“! Die Station verfügt über einen Schlafraum, eine voll ausgestattete Küche, ein Esszimmer und einen chill-out Bereich mit Hängematten zum Entspannen. Das Haus verfügt über fließendes Wasser, Strom und Internet.

Das Öko-Freiwilligenprojekt schließt drei gesunde Mahlzeiten pro Tag ein. Die meisten Zutaten stammen von Bio-Bauernhöfen der Gegend, außerdem nachhaltiger Fisch, Hühner und Eier. Es stehen vegetarische und vegane Optionen zur Verfügung.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß in Lateinamerika, insbesondere in abgelegenen Gebieten, wo manche unserer Projekte stattfinden, die Mobilfunk- oder Internetverbindung nicht immer zuverlässig und schnell funktioniert.

Freiwilligenarbeit mit Meeresschildkröten und Regenwaldschutz

Auf einen Blick

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Kosten & Leistungen

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